Neue Polymere für Fertigungsprozesse im Leichtbau
Leichtbau-Experten des Carbon Composites e. V. (CCeV) sehen in der Forcierung der Polymerentwicklung einen Konjunkturmotor der Zukunft
Augsburg/MH/KPP - "Die aktuell zu erwartenden revolution?ren Entwicklungen im Bereich des Transports von Personen und Gütern zu Land zu Wasser und in der Luft, weiterhin im Maschinenbau sowie im Bauwesen und in der Stra?en- und Brückeninfrastruktur rechtfertigen in jeder Form unsere ?berzeugung von der Notwendigkeit einer Forcierung der Polymerentwicklung." So resümiert Prof. Dr. Michael Heine, Inhaber des Lehrstuhls für Materials Engineering am Institut für Materials Resource Management (MRM) der Universit?t Augsburg, ein Expertentreffen des Carbon Composites e. V. (CCeV), das jüngst am DITF Denkendorf, Europas gr??tem Textilforschungszentrum, stattgefunden hat. ?ber 70 Vertreter aus Wissenschaft und Industrie – Mitglieder der CCeV-Arbeitsgruppen "Matrices" und "Faser-Matrix-Haftung" – waren in Denkendorf pr?sent, um neue Ans?tze und Anforderungen bei Entwicklung zukünftiger polymerer Matrixsysteme für faserverst?rkte Verbundwerkstoffe zu diskutieren. Best?tigung fand dabei das, was auch die vorangegangenen Gemeinschaftssitzungen beider Arbeitsgruppen bereits erbracht hatten, was neben dem CCeV auch die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg e. V. (AFBW) als ihren Standpunkt vertritt und was der European Polymerkongress im Juni 2015 in Dresden und im Januar 2016 in Bayreuth in einem Positionspapier festgehalten hat: Die Intensivierung der Polymerentwicklung und die mit ihr verbundenen Ma?nahmen zur Ressourcenschonung bei Materialien und Energie haben das Potential zu einem Konjunkturmotor der Zukunft. Als konkretes Denkendorfer Ergebnis wird unter der Federführung Heines nun ein Kernteam aus Expertinnen und Experten formiert, das als Grundlage für zeitnahe Gespr?che mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft über ein nationales DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) die Rahmenbedingungen für eine entsprechende Entwicklungsstrategie definieren soll. Durch die potentielle DFG-F?rderung k?nnte ein grundlegender Entwicklungsschub ausgel?st werden, meint Heine: "Wenn wir die unendliche Vielzahl denkbarer Polymere unter dem Aspekt neuartiger Fertigungsverfahren gezielt angehen, wird sie uns eine nicht minder gro?e Vielzahl?von neuen Ans?tzen für die unterschiedlichsten Anwendungsf?lle liefern." Neben den technologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Polymersysteme sieht Heine als wissenschaftliche Herausforderung die noch nicht hinreichend erforschten Wechselwirkungen zwischen der Faseroberfl?che und der Polymermatrix im Vordergrund. Denn morphologische Aspekte der Grenzschicht zwischen den Carbon-Fasern und dem polymeren Material, in das sie eingebettet werden, spielen eine entscheidende Rolle für die mechanischen Eigenschaften sowie für die chemische und thermische Best?ndigkeit eines Faserverbundes. Um hier voranzukommen, brauche man Polymerchemiker, die Polymersysteme nicht konventionell als reinen Werkstoff betrachten. "Denn gefragt", so Heine, "sind neue Werkstoffsysteme, die beim Zusammentreffen von Faserstruktur und flüssiger Polymermatrix durch geringere Infiltrationszeiten den Konsolidierungsprozess, also die Aush?rtung der Matrix, verkürzen und so jenen hohen Anteil an den Fertigungskosten reduzieren, den derzeit noch der Konsolidierungsprozess verursacht." Neben diesen Aspekten und Herausforderungen der Polymerentwicklung wird auch die Kombination faserverst?rkter Verbundwerkstoffe mit 伟德国际_伟德国际1946$娱乐app游戏len, Holz und Beton Thema sein, wenn sich die CCeV-AGs ?Matrices“ (Leitung Prof. Dr. Michael Heine, Universit?t Augsburg/MRM) und ?Faser-Matrix-Haftung“ (Leitung Dr. Christina Scheffler, Leibniz-Institut für Polymerforschung e.V., Dresden) zu ihrer n?chsten gemeinsamen Sitzung im September 2017 in Augsburg treffen werden. ____________________ Carbon Composites e. V. (CCeV) ist ein Verbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, der die gesamte Wertsch?pfungskette der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe abdeckt. CCeV vernetzt Forschung und Wirtschaft in Deutschland, ?sterreich und der Schweiz. CCeV versteht sich als Kompetenznetzwerk zur F?rderung der Anwendung von Faserverbundwerkstoffen. Die Aktivit?ten von CCeV sind auf die Produktgruppe ?Marktf?hige Hochleistungs-Faserverbundstrukturen“ ausgerichtet. Schwerpunkte liegen auf Faserverbundstrukturen mit Kunststoffmatrices, wie sie aus vielen Anwendungen auch einer breiteren ?ffentlichkeit bekannt sind, sowie auf Faserverbundstrukturen mit Keramikmatrices mit ihren h?heren Temperatur- und Verschlei?best?ndigkeiten. CCeV wurde 2007 gegründet und hat heute rund 300 Mitglieder, darunter alle Gro?unternehmen der Luft- und Raumfahrt sowie alle deutschen Automobilhersteller. Sitz des Vereins ist Augsburg.Grundlegender Entwicklungsschub durch potentielle DFG-F?rderung
Grenzschicht und Konsolidierung an Forschungsherausforderung
N?chstes Expertentreffen im September 2017 in Augsburg
?ber Carbon Composites e. V.: