Neues vom ??sterreichischen Bibelübersetzer“
Eine erste Online-Ver?ffentlichung, eine Preisverleihung und eine internationale Tagung. Es hat sich viel getan beim Augsburger Kooperationsprojekt ?Gottes Wort Deutsch“.
Anfang Dezember ging nach aufwendiger Vorarbeit die Edition des ?Evangelienwerks‘ des ??sterreichischen Bibelübersetzers“ mit einem ersten Schritt online. Ebenfalls Anfang Dezember wurde Dr. Angila Vetter, 伟德国际_伟德国际1946$娱乐app游戏i?vistin und wissenschaftliche Koordinatorin der Augsburger Arbeitsstelle des Projekts ?Gottes Wort Deutsch“, mit dem Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung ausgezeichnet. Und schon im Oktober fand in Wien eine Tagung statt, auf der das Werk des ??sterreichischen Bibelübersetzers“ auch im gr??eren, europ?ischen Gesamtzusammenhang interpretiert werden konnte. Das interakademische Forschungsprojekt ?Gottes Wort Deutsch“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universit?t Augsburg besch?ftigt sich mit dem Werk des sogenannten ??sterreichischen Bibelübersetzers“. Bereits rund 200 Jahre vor Martin Luther übersetzte dieser bis heute anonym gebliebene Autor ?sterreichischer Herkunft gro?e Teile der lateinischen Vulgata und anderer Quellen ins Deutsche, kommentierte diese und legte sie aus. Das Bemerkenswerte am Werk des ??sterreichischen Bibelübersetzers“ ist, dass er nicht nur der lateinischen Sprache m?chtig war, sondern dass er es darüber hinaus auch verstand die kanonischen Texte in ein gleicherma?en anspruchsvolles, wie gut verst?ndliches Deutsch zu übertragen. Dies gelang ihm, obwohl er seiner Selbstbeschreibung nach weder eine universit?re Bildung genossen hatte, noch ein Geistlicher war und somit eigentlich gar nicht berechtigt gewesen w?re, das Wort Gottes zu übersetzen oder gar auszulegen. Zum bis heute bekannten Werk des ??sterreichischen Bibelübersetzers“ geh?ren umfangreiche ?bersetzungen und Kommentierungen verschiedener Bücher des Alten Testaments (das schmal überlieferte ?Alttestamentliche Werk“), eine Evangelienharmonie, die die Forschung als ?Evangelienwerk‘ bezeichnet (mit 30 Textzeugen breit überliefert), sowie ein ?Psalmenkommentar‘ (mit 72 Textzeugen ein mittelalterlicher ?Bestseller‘). Hinzu treten weitere kleine Schriften und Traktate. Das Gesamtwerk nimmt hinsichtlich des Umfangs der übersetzten biblischen Bücher, der ?bersetzungsleistung und der Verteidigung der Bibel in Laienhand eine bedeutende Stellung in der Tradition deutschsprachiger Bibelübersetzungen ein. Das seit 2016 laufende Akademieprojekt ?Gottes Wort Deutsch“, dessen mehrk?pfige Arbeitsgruppe in Bayern an der Universit?t Augsburg angesiedelt ist, hat es sich zum Ziel gemacht bis 2027, eine gedruckte und eine digitale Edition der Werke des???sterreichischen Bibelübersetzers“ zu erarbeiten und diese so auch einer breiten ?ffentlichkeit zug?nglich zu machen. Ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zu diesem Ziel konnte am 06.12.2022 erreicht werden, denn seither k?nnen online unter bibeluebersetzer-digital.de alle Digitalisate und Transkriptionen der Handschriften des ?Evangelienwerks’ (im Rahmen der urheberrechtlichen M?glichkeiten) in einer Betaversion in Augenschein genommen werden. Auf dieser Vorstufe zur kritischen Edition erhalten nun erstmals alle Interessierten Zugriff auf die betreffenden, mitunter pr?chtig illustrierten und prunkvoll gestalteten Handschriften sowie deren Umschriften. Auch über eine Auszeichnung konnte sich das Projekt ?Der ?sterreichische Bibelübersetzer. Gottes Wort Deutsch“ kürzlich freuen. W?hrend der diesj?hrigen feierlichen Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 03.12.2022 wurde der wissenschaftliche Koordinatorin der Arbeitsgruppe Augsburg Dr. Angila Vetter für ihre ?herausragenden Leistungen“ im Rahmen des Projekts der F?rderpreis der Karl Thiemig-Stiftung verliehen. In der Laudatio wurde darüber hinaus auch ihre philologische Arbeit gewürdigt, die ?neue methodologische Fragen im Zusammenhang mit der Problematik mittelalterlicher Sammelhandschriften aufgeworfen hat“.? Ebenso anerkannt wurden ihre Verdienste ?in der Projektarbeit in den Bereichen Arbeitsstrategien und Methoden, Digitalisierung und Interdisziplinarit?t, Internationalisierung, ?ffentlichkeitsarbeit, Wissenstransfer und Nachwuchsf?rderung“. Ende Oktober veranstaltete das Projekt zum ??sterreichischen Bibelübersetzer“ federführend gemeinsam mit Partnern an der ?sterreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Institut für Germanistik der Universit?t Wien, der Bibliothek des Augustinerchorherrenstiftes Klosterneuburg und der Katholieke Universiteit Leuven eine Tagung in Wien und Klosterneuburg mit dem Titel: ?Vernacular Bibles in Late 伟德国际_伟德国际1946$娱乐app游戏ieval Europe. Translating, Transmitting, Commenting“. Im Zentrum standen neben dem ??sterreichischen Bibelübersetzer“ englische und tschechische Bibelversionen, die Situation in Frankreich und Polen aber auch jiddische ?bertragungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen neben Augsburg, Berlin, München, Eichst?tt, Trier, Wien und Salzburg aus Haifa, Poirtiers, Prag, Oxford, Gent, Leuven und Wroclaw. Eine Fortführung der Zusammenarbeit im europ?ischen Rahmen und eine Tagungsserie ab 2024 wurden vereinbart.
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Auf dem Weg zur Gesamtedition: Transkriptionen online
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