Seltene Borna-Virus-Erkrankung früher erkennen
Universit?tsmedizin Augsburg ver?ffentlicht in "The Lancet"
Wissenschaftler und ?rzte der Universit?tsmedizin Augsburg haben eine m?gliche frühe diagnostische Methode zum Nachweis der seltenen Borna-Virus-Gehirnentzündung gefunden. Ihre Erkenntnisse wurden in der h?chst renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet ver?ffentlicht. Das Virus l?st beim Menschen eine fast immer t?dlich endende Gehirnentzündung aus und wird durch Feldspitzm?use übertragen. Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) ist schon seit Langem als Erreger der Borna’schen Krankheit bei Pferden, Schafen und anderen S?ugetieren in Mitteleuropa bekannt. Im Jahr 2018 wurde das Virus erstmalig als Ursache für schwere Gehirnentzündungen (Enzephalitis) beim Menschen nachgewiesen. Zwei bis sechs Menschen erkranken j?hrlich in Deutschland. In Bayern ist das Virus endemisch, es ist also dauerhaft hier heimisch. Die Wissenschaftler und ?rzte wandten dann ein nuklearmedizinisches Verfahren an, das normalerweise zur Diagnostik bei Tumorerkrankungen und Entzündungen dient: die ?18Fluorodeoxyglucose Positronenemissionstomographie / Computertomographie (18F-FDG PET/CT). Damit stellten sie einen krankhaft ver?nderten Glukosestoffwechsel im Gehirn der Patientin fest. ?Das ist bemerkenswert, weil diese Auff?lligkeit sichtbar wurde, lang bevor wir mit wiederholten Kernspintomographien und einem Antik?rpernachweis schlie?lich das Borna-Virus nachweisen konnten“, sagt Prof. Dr. Antonios Bayas. Er ist Leiter der Sektion Klinische Neuroimmunologie an der Klinik für Neurologie. Laut Informationen des Robert-Koch-Instituts zeigen infizierte Patientinnen und Patienten anfangs Kopfschmerzen, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Bei allen bislang bekannten Erkrankungsf?llen kam es anschlie?end zu neurologischen Symptomen, z. B. Verhaltensauff?lligkeiten und Sprach- und Gangst?rungen. Im weiteren Verlauf der Krankheit fallen die Menschen innerhalb weniger Tage oder Wochen ins Koma. Die Infektion verl?uft fast immer t?dlich. Eine spezifische Therapie gegen Bornavirus-Infektionen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt nicht. Autorinnen und Autoren: Antonios Bayas*, Martina Menacher*, Constantin Lapa, Dennis Tappe, Christoph Maurer, Friederike Liesche-Starnecker, Hauke Schneider, Markus Naumann *Erstautor:in: 18Fluorodeoxyglucose PET/CT as possible early diagnostic tool preceding MRI changes in Borna disease virus 1 encephalitis. The Lancet. Volume 403, Issue 10427.
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(24)00049-7/fulltext ?
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?Erst kürzlich konnten wir bei einer 71-j?hrigen Patientin die schwierige Diagnose einer Borna-Enzephalitis stellen. Sie hatte sich aus voller Gesundheit heraus über mehrere Wochen hinweg kontinuierlich neurologisch verschlechtert und war letztendlich an den Folgen der schweren Gehirnentzündung verstorben“, erkl?rt Prof. Dr. Markus Naumann, Direktor der Klinik für Neurologie am Universit?tsklinikum Augsburg. Zun?chst waren alle Untersuchungen wie Kernspintomographien des Gehirns und ausführliche Labor- und Nervenwasseruntersuchungen v?llig unauff?llig verlaufen.?Früherer Nachweis der Gehirnentzündung gelungen
Mit der genauen Beschreibung dieses Falles im Fachjournal The Lancet wollen Bayas, Naumann und die weiteren beteiligten Forschenden ?rzte und ?rztinnen weltweit darüber informieren, dass bei schweren F?llen einer Gehirnentzündung mit ungekl?rter Ursache unbedingt auf eine Infektion mit dem Borna-Virus getestet werden sollte. ?Das gilt vor allem, wenn man sich einem Risikogebiet befindet. Das 18F-FDG PET/CT kann hier sehr früh diagnostisch wegweisend sein“, sagt Bayas.Was ist das Borna-Virus?
?bertragen wird die Krankheit durch Feldspitzm?use: beim direkten Kontakt mit einem Tier oder seinen Ausscheidungen. Die M?use leben auf Brachgebieten, z.B. Stra?enb?schungen, Steinmauern oder unter Hecken, sind aber sehr scheu und nachtaktiv, so dass Begegnungen zwischen Feldspitzmaus und Mensch selten vorkommen. Andere Tiere, z. B. infizierte Pferde, Schafe und andere S?uger, gelten derzeit für Menschen als nicht-infekti?s.Die Publikation
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