Satelliten enthüllen Plastik in der deutschen Landwirtschaft
Augsburger Wissenschaftler identifizieren 140.000 Hektar landwirtschaftlicher Fl?che mit Plastikabdeckungen – mehr als frühere Sch?tzungen
Es ist eine moderne Errungenschaft, die der Landwirtschaft hilft, Ertr?ge zu steigern, Wasser zu sparen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren: Plastikfolien auf den Feldern. Sie kommen beim Anbau von Spargel, Erdbeeren und Gemüse zum Einsatz. Wie weit verbreitet der Einsatz der sogenannten ?Plastikkultur“ in Deutschland ist, erfasst Alessandro Fabrizi, Arbeitsgruppe für Wasser- und Bodenressourcenforschung an der Universit?t Augsburg, mit weiteren Forschenden anhand von Satellitendaten. Die Forschung, die in der Fachzeitschrift ?Scientific Reports“ ver?ffentlicht wurde, kann den Einsatz dieser Folien mit hoher Genauigkeit auf Feldebene kartieren, w?hrend frühere Zahlen sich auf Sch?tzungen von Bundesl?ndern oder Kreisen bezogen. Plastikfolien bergen aber auch Umweltrisiken, da selbst bei sachgem??em Umgang mit den unterschiedlichen Folientypen ein Eintrag von Plastikfragmenten in den Boden erfolgen kann. Dies gilt insbesondere für dünne Mulchfolien, die nach der Ernte oftmals nicht mehr vollst?ndig entfernt und recycelt werden k?nnen. Die genaue Erfassung der Fl?chen, auf denen Plastik verwendet wird, ist daher entscheidend, um die Umweltauswirkungen zu bewerten und geeignete Strategien zu entwickeln, um dem entgegenzuwirken.
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Für die Analyse werden frei verfügbare Satellitenbilder (sichtbarer Wellenl?ngenbereich und Radar) sowie maschinelles Lernen kombiniert, um zwei Haupttypen der Plastiknutzung zu identifizieren: Bei Plastikmulchfolien wird der Boden direkt mit Plastikfolien bedeckt, um beispielsweise die Bodentemperatur im Frühjahr zu erh?hen, Feuchtigkeit im Boden zu halten und Beikraut zu unterdrücken. Plastikabdeckungen über Vegetation umfassen Gew?chsh?user und Folientunnel, die Pflanzen vor Witterungseinflüssen schützen und günstige Wachstumsbedingungen schaffen.
?Wir haben für das Jahr 2020 in Deutschland 140.000 Hektar Plastikmulchfolien und -abdeckungen identifiziert – eine Fl?che, die der eineinhalbfachen Gr??e von Berlin entspricht. Frühere Sch?tzungen aus Agrarstatistiken und Erhebungen ergaben bereits, dass 2019 rund 100.000 Hektar mit Plastik bedeckt waren, aber Satellitendaten geben uns ein Instrument an die Hand, mit dem wir den Plastikverbrauch auf Feldebene über mehrere Jahre hinweg überwachen k?nnen“, sagt Alessandro Fabrizi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe für Wasser- und Bodenressourcenforschung an der Universit?t Augsburg.Risiken für die Natur
Diese erste deutschlandweite Erfassung verschiedener Anwendungen von Plastikfolie liefert eine kritische Datengrundlage. Sie unterstreicht das enorme Potenzial frei verfügbarer Satellitendaten und maschinellen Lernens für ein gro?fl?chiges Umweltmonitoring. Die Ergebnisse k?nnten politischen Entscheidungstr?gern und Wissenschaftlern ein Instrument an die Hand geben, um die Entwicklung der Plastikkulturen zu überwachen und darüber hinaus den Landwirten helfen, eine nachhaltige Verwendung von Plastikfolien zu gew?hrleisten.
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