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Satellit SOVA-S: Augsburger Projekt im Finale eines ESA-Weltraumprogramms

Wie entstehen Schwerewellen in der Atmosph?re – und welchen Einfluss haben sie auf das globale Klimasystem? Mit diesen Fragen besch?ftigt sich die vorgeschlagene Satellitenmission ?SOVA-S“, die in der finalen Auswahl des SCOUT-Programms der ESA steht. Ziel dieser Mission ist die weltweit erste globale und systematische Vermessung atmosph?rischer Schwerewellen im H?henbereich von 80 bis 400 Kilometern. Sie soll nicht nur offene wissenschaftliche Fragen kl?ren, sondern auch neue M?glichkeiten für die Frühwarnung er?ffnen. Dafür n?tige Instrumente kommen aus Augsburg.

Gemeinsame Vertragsunterzeichnung zur Durchführung der Konsolidierungsphase für SOVA-S am 26. Juni 2025 in Wien. Vertreten sind alle 4 verbliebenen Projektpartner (Dritte Person von links: PD Dr. Sabine Wüst; Vierte Person von links: Prof. Dr. Michael Bit ? Universit?t Augsburg

Schwerewellen: Unsichtbare Energietr?ger der Atmosph?re

Schwerewellen entstehen durch Prozesse wie etwa der ?berstr?mung von Gebirgen oder Land-See-?berg?ngen. Sie entstehen auch bei starken Stürmen, Erdbeben oder Vulkanausbrüchen und transportieren Energie und Impuls über gro?e Distanzen in der Atmosph?re. Die Beobachtung dieser Wellenfelder erlaubt es, Rückschlüsse auf die Aktivit?t ihrer Quellen zu ziehen – ein vielversprechender Ansatz für Frühwarnsysteme, wie Michael Bittner erl?utert: ?Die Intensit?t der abgestrahlten Wellen zeigt an, wie stark ein Ereignis wie ein Zyklon oder ein Vulkanausbruch ist. Das macht ihre Beobachtung auch anwendungsorientiert hochrelevant“, sagt Prof. Dr. Michael Bittner, Atmosph?renforscher an der Universit?t Augsburg und Abteilungsleiter am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Augsburger Expertise an Bord

Er ist zusammen mit PD Dr. habil. Sabine Wüst, Privatdozentin an der Universit?t Augsburg und Gruppenleiterin im Bereich Atmosph?renforschung am DLR in Oberpfaffenhofen, mitverantwortlich für eines der beiden Messinstrumente der bei der ESA eingereichten Satellitenmission ?SOVA-S“?(Satellite Observation of waVes in the Atmosphere – Scout).

Beide koordinieren die wissenschaftliche Entwicklung eines hochsensiblen Kamerasystems, das das sogenannte Luftleuchten – das schwache Eigenleuchten bestimmter Moleküle in der oberen Atmosph?re – im nahen Infrarotbereich erfasst.

?Durch die globale Vermessung dieser Wellen leisten wir einen Beitrag zur Verbesserung der Klimamodelle, denn Schwerewellen sind kleinskalige Ph?nomene, die in heutigen Modellnetzen h?ufig nicht ausreichend erfasst werden“, erkl?rt Sabine Wüst.

Vier Finalisten, zwei Gewinner

?SOVA-S“ geh?rt zu den vier Finalisten, die von der ESA aus ursprünglich 19 eingereichten Missionsvorschl?gen ausgew?hlt wurden. Für diese Endrunde – die sogenannte Konsolidierungsphase – wurden im Juni 2025 offizielle Vertr?ge unterzeichnet. Bis zum Januar 2026 gilt es nun, das Missionskonzept im Detail wissenschaftlich und technisch auszuarbeiten und gleichzeitig die Umsetzbarkeit im vorgegebenen Budgetrahmen von 35 Millionen Euro nachzuweisen.

Begleitet wird dieser Prozess durch ein eigens eingerichtetes Gremium unabh?ngiger Expertinnen und Experten: Die sogenannte Science Advisory Group (SAG) für SOVA-S setzt sich aus sechs international renommierten Forschenden aus Deutschland, Norwegen, Australien, Georgien, Tschechien, Spanien und der Slowakei zusammen. Die wissenschaftliche Exzellenz des Konzepts ist das zentrale Kriterium für die finale Auswahl der beiden Missionen – entsprechend hoch sind die Anforderungen. Unterstützt werden die Missionsteams zudem durch ein begleitendes Expertenteam der ESA.

Neue Perspektiven für die Forschung – aber auch für Studierende

Die Mission ?SOVA-S“ ist einer von vier verbliebenen Vorschl?gen, die nun von der ESA in einer neunmonatigen Konsolidierungsphase weiterentwickelt werden. Die finale Entscheidung über die Auswahl der beiden Gewinnerprojekte f?llt voraussichtlich Anfang 2026. Sollte ?SOVA-S“ den Zuschlag erhalten, k?nnte der Satellit 2029 mit einer Tr?gerrakete – m?glicherweise von der Rocket Factory Augsburg – in den Orbit starten. Die Missionsdauer ist mit zwei bis fünf Jahren angesetzt.

Mit der m?glichen Realisierung der Mission er?ffnet sich auch für die Universit?t Augsburg ein neues Feld international sichtbarer Spitzenforschung. ?Sollte SOVA-S schlie?lich für den Start in den Orbit ausgew?hlt werden, wird das in der Folge auch für viele Studierende an der Universit?t Augsburg wunderbare M?glichkeiten für weiterführende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Atmosph?renwissenschaften er?ffnen“, betont Prof. Bittner.

Die wissenschaftliche Leitung des zweiten Instruments – einer Kamera zur Horizontalbeobachtung (?Limb“-Sicht) – liegt bei der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag. Insgesamt liefert ?SOVA-S“ mit beiden Kameras einen hochaufgel?sten Datensatz zur Dynamik der oberen Atmosph?re – aus wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Perspektive von besonderem Wert.

tb

Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Dr. Michael Bittner
Professor
Atmosph?renfernerkundung

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PD. Dr. habil. Sabine Wüst
Dozentin
Atmosph?renfernerkundung

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