Maximilian Plinninger: Brave New Wars – Sozialethische ?berlegungen zu den neuen Kriegen
Krieg als wesentlicher Bestandteil der Menschheitsgeschichte unterliegt wie alles Existentielle einem starken Wandel in objektiver Realit?t und subjektiver Rezeption: Das Selbstverst?ndnis staatlicher und privater Akteure und ihre Interaktion bedingen Theorie und Praxis der Kriegsführung ebenso wie das Verh?ltnis einer Gesellschaft zu Gewalt an sich. Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs treten nun drei Ph?nomene in den Vordergrund, die historisch zwar so alt sind wie der Krieg selbst und ihn immer wieder in unterschiedlicher Gewichtung gepr?gt haben, deren spezifische Verflechtung so jedoch genuin neu ist und insbesondere die heutigen, als ?Neue Kriege‘ bezeichenbaren Konflikte prominent charakterisiert: Eine Gemengelage aus Privatisierung und Entstaatlichung, Asymmetrisierung sowie einer ?Anomisierung‘ der Gewalt. In einem ersten Schritt beleuchtet die Arbeit diese drei Aspekte der neuen Kriege, stellt sie in Relation zu bisherigen Konflikten und systematisiert, was die neuen Kriege aus- und anders macht. Darauf aufbauend, nimmt sie schlie?lich im zweiten Teil eine ethische Bewertung der beobachteten Tatsachen vor und sucht nach kollektiven wie individuellen Handlungsm?glichkeiten, mit denen die problematische Verflechtung der drei Ph?nomene eventuell aufzul?sen ist und zeitgen?ssische Konflikte ethisch vertretbarer führbar werden – eingedenk der Tatsache, da? die grundlegende Abschaffung und ?berwindung des Krieges das Ideal darstellt, auf das hinzuarbeiten ist, das aber mit realistischem Blick in die Menschheitsgeschichte wohl nicht in absehbarer Zukunft erreicht werden wird. Ein Ziel, das hingegen realistisch erreichbarer ist als ein guter – sprich, absenter – Krieg, ist der ethisch zumindest bessere Krieg (in bezug auf den postmodernen Ist-Zustand), und genau dieser steht im Focus der Arbeit.