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Forschung

Forschungsprojekte

Die Einheit der menschlichen Person

Wer oder was sind wir? In der zeitgen?ssischen Debatte wird diese Frage meist reduktiv beantwortet: Menschliche Personen, so wird behauptet, sind nichts anderes als ihr K?rper, d. h. materiell bestimmbare Gegenst?nde. Alternative Positionen betont h?ufig die subjektive Dimension menschliche Existenz und argumentieren, dass eine materiell-reduktive Deutung diese nicht ad?quat erfassen kann. Solche nicht-reduktiven Ans?tze münden nicht selten in cartesianisch orientierten dualistischen Deutungen der menschlichen Person als Kompositum von K?rper und Geist.

Vor diesem Hintergrund wird an der Professur für Philosophie zu Konzeptionen geforscht, die eine einheitliche Sicht auf den Menschen zulassen, welche die Fallstricke des Reduktionismus und Dualismus vermeiden. Dabei wird durch den Rückgriff auf ph?nomenologische Einsichten darauf aufmerksam gemacht, dass unsere Erfahrung, einen K?rper zu haben, sowohl einer Reduktion der menschlichen Person auf ihren K?rper als auch einer Trennung von K?rper und Person entgegensteht: Wir erleben uns aus der subjektiven Perspektive prim?r als eine geistige und verk?rperte Einheit. Entsprechende Argumentationsstr?nge aus der analytischen und ph?nomenologischen Tradition wie aus dem aristotelischen Hylemorphismus werden hierbei aufgegriffen und – soweit dies m?glich ist – in eine produktive Verh?ltnisbestimmung gesetzt. Einsichten aus diesem Forschungsvorhaben werden auch auf aktuelle Diskussionen zum Transhumanismus, insbesondere auf die Vision des sogen. mental uploading kritisch angewandt.

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Personale Identit?t

Wir erfahren uns als dieselben Personen, die durch die Zeit hindurch bestehen. Welche Bedingungen konstituieren unsere Identit?t in der Zeit? Sind es biologische, psychologische und soziale Bedingungen? Ist es unser Selbstverst?ndnis, das sich durch uns selbst und durch andere konstituiert? Diese verschiedenen Diskussionsstr?nge werden aufgegriffen und zur Beantwortung der folgenden Fragen herangezogen:

a) Wie k?nnen wir mithilfe der derzeit vorliegenden Modelle personaler Identit?t bzw. entsprechender Modifikationen davon besonders schwierige F?lle personaler Identit?t angehen, die in der Debatte nur selten thematisiert werden: Die Identit?t von Personen, die tiefgreifenden existentiellen Ver?nderungen und Einschr?nkungen ausgesetzt sind (z. B. Personen mit Behinderungen, Demenz oder in irreversibel komat?sen Zust?nden). Dabei geht es auch um die Frage, inwieweit der ph?nomenologische Leibbegriff und die sogenannte Zweite-Person-Perspektive wertvolle Beitr?ge zur Beantwortung dieser Forschungsfrage bereitstellen k?nnen.

b) Die Frage nach unserer Identit?t in der Zeit ist auch für die christliche Lehre der Auferstehung (und religi?s verwandte Vorstellungen) relevant: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit der Glaube an die leibliche Auferstehung konsistent gedacht werden kann? Ein metaphysischen, existentiellen und theologischen Ansprüchen genügendes Modell der Auferstehung wird (i) eine Theorie personaler Identit?t des menschlichen Individuums im Diesseits und Jenseits entwickeln, (ii) die leibliche Dimension unserer Existenz als wesentlichen Konstitutionsfaktor menschlichen Daseins mitberücksichtigen und (iii) sich m?glichst gut in eschatologische ?berlegungen einzufügen müssen.

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Die Zukunft der (analytischen) Religionsphilosophie

Die analytisch orientierte Religionsphilosophie hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich und kann als ein florierendes Feld philosophischer Forschung beschrieben werden. Trotz dieser positiven Entwicklung wird von verschiedenen Seiten beklagt, die analytische Religionsphilosophie habe sich in eine Sackgasse man?vriert oder stecke gar in der Krise. Dabei werden folgende Kritikpunkte immer wieder genannt: (1) Eine Verengung des Religionsbegriffs auf den Theismus; damit einhergehend (2) vornehmlich ein Fokus auf spezifische Fragestellungen aus dem Christentum (und in geringerem Ausma? aus anderen monotheistischen Religionen); sowie (3) eine Dominanz analytischer Methoden und Forschungsformate. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wird vornehmlich der erste Punkt behandelt, wobei eine Auseinandersetzung mit aktuellen religionsphilosophischen ?berlegungen zu apophatischen Gottesbegriffen und zu a-personal konzipierten Gottesbegriffen sowie mit der theologischen Tradition der Unbegreiflichkeit Gottes im Vordergrund stehen. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Begriffe Gottes, des G?ttlichen bzw. des Absoluten sind in den aktuellen Debatten zur analytischen Religionsphilosophie ins Spiel gebracht worden, um die Zentrierung auf den klassischen (personalen) Theismus aufzubrechen? Welche Motivation steckt hinter der Etablierung dieser alternativen Gottesbegriffe? Inwiefern eigenen sie sich für religi?se Praktiken wie Verehrung oder Gebet? Welche Aspekte sind g?nzlich neu und wo weisen sie ?berlappungen zu vernachl?ssigten Str?mungen innerhalb der theistischen Tradition auf?

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