Weiterentwicklung der Bodenw?sche für PFAS-belastete B?den im Hinblick auf ein Recycling der Feinfraktionen (BoReF)
Kurzfassung
Bei der W?sche von B?den, die mit per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen?( PFAS)?kontaminiert sind, gelingt es mit der aktuellen Forschung nicht für alle B?den, auch die Feinfraktion von PFAS zu reinigen, sodass diese deponiert werden muss. Im Rahmen des Projekts BoReF sollen die an der Feinfraktion anhaftenden PFAS für anspruchsvoll zu waschende B?den mittels nassmechanischer (z.B. Schwertw?sche, Attrition) und nasschemischer Verfahren (z.B. Flotation, chemische Oxidation) aus dieser entfernt werden, um keine Verwertung der Feinfraktionen zu erm?glichen. Der Schwerpunkt des Forschungsvorhabens liegt im verfahrendstechnischen "Upscaling", sodass die entwickelten L?sungsans?tze vom Labor/Technikum im Projektma?stab erfolgreich angewendet werden k?nnen.
Im April 2025 gestartet, wird das Vorhaben durch die Bayerischen Forschungsstiftung mit 430.000 Euro gef?rdert. In seiner dritten F?rderrunde 2024 hat der Stiftungsrat für zehn Technologieprojekte aus ganz Bayern insgesamt rund 5,8 Millionen Euro an Zuschüssen bewilligt.
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Problemstellung
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind extrem langlebig, wasser-, fett- und schmutzabweisende Industriechemikalien. Sie befinden sich in vielen Alltagsprodukten wie Regenjacken oder Pizzakartons. Sie gelangen aber auch über die Produktion von Textilien, Druckerzeugnissen, K?lte- und Treibmitteln sowie Feuerl?schsch?umen in die Umwelt und reichern sich in B?den, Lebensmitteln und Trinkwasser an. PFAS gelten als hochproblematisch: Sie sind wahrscheinlich krebserregend und werden in der Umwelt und im menschlichen Organismus quasi nicht abgebaut. Findet man - z.B. beim Bodenaushub für eine Bauma?nahme - PFAS im Boden, muss dieser entweder gereinigt oder deponiert, also entsorgt, werden.?Trotz erst langsam steigender medialen Aufmerksamtkeit ist die Entwicklung eines Prozesses zur Entfernung dieser Stoffgruppe aus der Umwelt dringend n?tig.
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Projektbeschreibung
(Dr. Timo K?rner, Dr.-Ing. Christian Oblinger) der Universit?t Augsburg?
Entfernen lassen sich?PFAS mit einer speziellen Bodenw?sche. Bei dieser wird der kontaminierte Boden ausgehoben und in einer Anlage, einer gigantischen Waschmaschinentrommel ?hnlich, durch gezielt gef?rderte Interaktion mit Wasser gereinigt. Für grobe Bodenfraktionen (Sand, Kies) funktioniert diese Reinigung bereits. Problematisch sind noch die sogenannten Feinfraktionen – das sind sehr kleine Bodenpartikel, deren Durchmesser weniger als 0,1 mm betr?gt. Diese müssen bislang noch auf speziellen Deponien entsorgt werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Lehrstuhls für Resource and Chemical Engineering (Prof. Dr. Daniel Vollprecht, Samuel Griza), des? Institut für Umweltmedizin und Integrative 伟德国际_伟德国际1946$娱乐app游戏izin?(Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Dr. Jamie Afghani), der? Professur für Technology Assessment (Prof. Dr.-Ing. Jan Paul Lindner) und des? Anwendungszentrums für Material und Umwelt?(Dr. Timo K?rner, Dr.-Ing. Christian Oblinger) der Universit?t Augsburg forschen nun gemeinsam mit dem Industriepartner? Züblin Umwelttechnik GmbH?an einer?L?sung, die eine Komplettreinigung von PFAS-belastetem Bodenaushub erm?glicht.
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Im Rahmen des Projekts sollen die an den feinen Bodenpartikeln anhaftenden PFAS entfernt werden. Die Idee ist, dafür nassmechanische und nasschemische Verfahren anzuwenden, beispielsweise durch chemische Oxidation, Flotation oder die Verwendung von waschaktiven Zus?tzen. Zum Nachweis der PFAS-Belastung wird ein neues, kostensparendes Analyseverfahren entwickelt, um die erforderliche Vielzahl an Proben zu charakterisieren. ?Um die beste Reinigungsmethode für Feinbodenpartikel zu finden, bauen die Forschenden die ?Boden-Waschmaschine“ im Laborma?stab nach. Der Prozess vom kontaminierten zum gereinigten, wieder einsatzbereiten Boden ist in der unteren Abbildung schematisch dargestellt. Der neue Prozess wird w?hrend des Vorhabens durch eine Lebenszyklusanalyse begleitet, was durch Quantisierung des Umwelteinflusses eine Entscheidungs- und Bewertungsgrundlage für den Aspekt Nachhaltigkeit bietet.

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Projektziel
Durch die?Forschung in BoReF soll die Bodenw?sche durch zus?tzliche nassmechanische und nasschemische Prozesse so weiterentwickelt werden, dass auch für anspruchsvoll zu waschende B?den die Feinfraktion wieder verwertet werden kann. Hierdurch werden die in Deutschland knappen Ressourcen ?Boden“ und ?Deponievolumen“ geschont, da gereinigter Boden wieder regul?r genutzt werden kann, statt deponiert werden zu müssen.
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Ansprechpartner
- Telefon: +49 821 598 - 69138
- E-Mail: samuel.griza@uni-auni-a.de ()
- Raum 2008 (Geb?ude W)