Der franz?sischdidaktische Methodendiskurs im 19. Jahrhundert
Abstract
Die Diskussion der Fragestellung, welche methodischen Prinzipien in der Vermittlung von Fremdsprachenkenntnissen besonders effizient seien, ist ebenso zeitlos wie aktuell. Die heutige Wahrnehmung der Methodik des Franz?sischunterrichts im 19. Jahrhundert erscheint dabei jedoch h?ufig pauschalisierend und simplifizierend. Mein 2017 begonnenes Dissertationsvorhaben beleuchtet deswegen den historischen Methodendiskurs in Franz?sischlehrwerken des 19. Jahrhunderts unter mehreren Aspekten. Dabei steht insbesondere die Heterogenit?t an methodischen Vorstellungen der Autoren von Schulbüchern im Zentrum meines Forschungsinteresses. Daneben plane ich, die verschiedenen Realisierungsformen des heute verbreiteten Konzeptes einer homogenen Grammatik- ?bersetzungsmethode auszudifferenzieren und sie zum Zweck eines pr?ziseren terminologischen Umgangs mit der Methodenrealit?t des 19. Jahrhundert zu analysieren und zu klassifizieren.
Als Basis der Korpusanalyse stützt sich die Arbeit dabei auf die Vorworte von 106 Lehrbüchern in einem Erscheinungszeitraum zwischen 1800 und 1882 sowie auf zeitgen?ssische metadiskursive Quellen, die verschiedene Methodenentwicklungen im Franz?sischunterricht kommentieren.
In methodischer Hinsicht strebe ich dabei über ein hermeneutisches Verfahren die Erstellung kritischer Approximationsparameter zur Beschreibung der historischen Methodenstr?mungen an. Auf diesem Weg visiere ich an, eine Kategorisierung historischer Methoden des Franz?sischunterrichts anzulegen, eine erweiterte Terminologie zur Methodik der Grammatik-?bersetzung des 19. Jahrhunderts zu entwickeln und einen deskriptiven Vergleich mit methodischen Parallelen des heutigen Franz?sischunterrichts zu erm?glichen.