Exkursionen
Sommersemester 2024: Exkursion vom 8. bis 11. Mai 2024 nach Stuttgart, Stra?burg und Colma
Aus Gründen der guten Erreichbarkeit der aufgesuchten Orte erfolgte die An- und Abreise mit der Bahn. Alle Personen waren in einem kostengünstigen Hostel im Zentrum von Stra?burg untergebracht.
Der zweite Exkursionstag galt dem Thema Musik, Musikinstrumente und Musikszenen auf Gem?lden und Skulpturen. Am Vormittag wurde das Musée des Beaux Arts (Kunstmuseum) im Palais Rohan besucht, am Nachmittag das Musée des Oeuvre Notre-Dame (Frauenhausmuseum). Beide Museen bewahren zahlreiche Gem?lde vom sp?ten Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert auf, die sich für dieses Thema eignen, insbesondere in Stra?burg wirkenden Malers Sebastian Stoskopff (1597-1657) und Simon Renard de St. André (1613/14-1677). Auf ihren Stillleben findet man neben Musikinstrumenten auch mehrmals Darstellungen von Notenbl?ttern, bei denen sich die Kompositionen identifizieren lassen. Am Sp?tnachmittag konnte im Münster die Vesper besucht werden, bei der eine kleineVokalgruppe und die Orgel in Erscheinung traten.
Der dritte Exkursionstag führte zun?chst in die Stra?burger Kirche St. Thomas mit der gro?en Silbermannorgel, deren ordiginale Spielanlage nach der Wiederherstellung im Kirchenraum aufgestellt und museumsp?dagogisch beschrieben wurde. An dieser Kirche wirkte der bedeutende Arzt und Musiker Albert Schweitzer. Mit der Bahn ging es von Stra?burg nach Colmar mit einem Besuch im Unterlindenmuseum. Der berühmte Isenheimer Altar zeigt auf einer Tafel eine Gruppe von Engeln mit Musikinstrumenten. Obwohl sich wiederholt Instrumentenbauer an Rekonstruktionen dieser Instrumente wagten, bleibt umstritten, ob diese Instrumente überhaupt eine Realit?tsn?he aufweisen. Das Museum beherbergt auch eine kleine, aber interessante Sammlung an historischen Instrumenten, etwa eine Harfe aus dem sp?ten 18. Jahrhundert und ein sehr gut erhaltenes Exemplar einer Glasharmonika, die 1761 von Benjamin Franklin erfunden wurde. In der Dominikanerkirche konnte noch das berühmte Schongauer-Gem?lde ?Maria im Rosenhag“ besichtigt werden, dessen ornamentaler Rahmen mit musizierenden Engeln ausgestattet ist. Der vierte Exkursionstag erm?glichte weitere Besichtigungen. Eine gr??ere Gruppe besuchte das Museum für zeitgen?ssische Kunst. Am Nachmittag traf man sich wieder in der Kirche St. Pierre-le-Jeune, die mit Wandmalereien aus dem Mittelalter und einer Silbemannorgel ausgestattet ist. An den sp?tgotischen Portalen sind Musiker zu erkennen.
Sommersemester 2022: Musikerwege in ?sterreich und Italien
Exkursion? vom 12. bis 16. September 2022 nach ?sterreich und Oberitalien
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Unter dem Thema ?Musikerwege in ?sterreich und Italien“ wurde eine Route entwickelt zu Orten, an denen wichtige Komponisten über l?ngere Zeit oder auf einem Reiseweg verweilten und wirkten. Der grundlegende Gedanke sollte die Studierenden in direkten Kontakt mit den R?umen, den Notenmaterialien und Instrumenten sowie der sozio-historischen Umgebung vergangener Epochen bringen.
Zum Programm der Exkursion geh?rten Museen, Kirchen, Bibliotheken und Gedenkorte. In der Hofkirche in Innsbruck sowie in den Veroneser Kirchen Sta. Maria in Organo und San Tomaso konnten die historischen Orgeln aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts besichtigt und sogar gespielt werden. Das Museum Ferdinandeum beherbergt eine beachtliche Sammlung an historischen Instrumenten, insbesondere aus regionaler Provenienz. Dazu kommt das einzige gemalte, historische Portrait des Komponisten Claudio Monteverdi. Zudem bewahrt das Ferinandeum wichtige Musikalien und Dokumente zur Musikgeschichte. Ganz ?hnlich verh?lt es sich mit dem Museo della Musica in Bologna mit der Instrumentensammlung und Musikalien (Handschriften des Mittelalters sowie Drucke der Neuzeit). Diese Sammlung war zu einem gro?en Teil von dem Komponisten und Musiktheoretiker Giovanni Battista Martini zusammengetragen worden. Auf seiner ersten Italienreise 1770 kam auch Wolfgang Amadé Mozart nach Bologna, um bei Martini Kontrapunktunterricht zu nehmen. Er wurde dann auch Mitglied in der Accademia filarmonica. In Verona galt der Besuch dementsprechend der dortigen Accademia filarmonica, die als die ?lteste der Welt gilt. Sie besitzt noch aus der Gründungszeit im 16. Jahrhundert eine einzigartige Sammlung an alten Instrumenten, darunter die Trompete, die Anton Schnitzer (Nürnberg) für den berühmten Trompeter Cesare Bendinelli herstellte. Aber auch hier finden sich zahlreiche Dokumente zur Mozart-Biografie. Aus Augsburger Sicht bildet zweifelsfrei der sogenannte Vis-à-Vis Flügel von Johann Andreas Stein den kuriosen H?hepunkt der Sammlung. Stein baute dieses Instrument in seiner Augsburger Werkstatt im Jahr 1777, im gleichen Jahr also, in dem der junge Wolfgang Amadé Mozart für mehrere Wochen in der Fuggerstadt weilte.
Einen gewissen Sonderfall stellt Toblach dar, wo Gustav Mahler von 1897 bis 1910 immer wieder zu Gast war. Im dortigen Grand Hotel ist heute ein Kulturzentrum untergebracht. Wo also einst der Komponist Ruhe in der Abgeschiedenheit suchte, müsste in der modernen Zeit ein zahlreiches Publikum für den Erhalt des einzigartigen Ensembles aufkommen. Das Augustinerkloster Neustift bei Brixen war vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit regelm??ig Aufenthaltsort von Reisenden nach Italien. So kam auch der Ulmer Dominikaner Felix Fabri um 1500 dorthin, als er Station auf der Reise ins Heilige Land machte. Nirgendwo habe er den Choral besser singen h?ren als in Neustift. Im Domhof zu Brixen befindet sich an einer der Umgebungsmauern der Gedenkstein (1408) für Oswald von Wolkenstein. Dort ist er erstmals mit einem geschlossenen Auge dargestellt, was in der Biografie-Forschung für zahlreiche Diskussionen sorgte. Vermutlich handelte es sich um einen Geburtsfehler und nicht um eine sp?ter erlittene Verletzung. Aus aktuellem Anlass (Covid-19-Pandemie) erfolgte ein Besuch im noch erhaltenen Teil des Lazzaretto, ursprünglich vor den Mauern von Verona gelegen. Dort mussten in Pestzeiten die Reisenden eine vierzigt?gige Isolation absolvieren, bevor sie in die Stadt eingelassen wurden. Die erhaltenen Dokumente zeigen, dass zwischen 1655 und 1740 zahlreiche Musiker hier zeitweise festgehalten waren.
In Mantua konnte das Ambiente einer italienischen Altstadt erlebt werden, unmittelbar neben dem Palazzo Ducale, wo einst Claudio Monteverdi wirkte und 1607 die Oper L’Orfeo erstmals zur Aufführung brachte.
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Bilder ? Dubowy
Sommersemester 2021: Tagesexkursionen nach Niedersch?nenfeld, Gabelbach und Roggenburg
Aufgrund der vom Covid-19-Virus ausgel?sten Pandemie konnte keine mehrt?gige Exkursion stattfinden. Als Ersatz wurden drei Tagesexkursionen durchgeführt, die sich dem Thema ?Instrument des Jahres 2021: Die Orgel“ widmeten. Die Orte konnten unter Einhaltung der n?tigen Hygienevorschriften aufgesucht werden. Im ehemaligen Kloster der Zisterzienserinnen in Niedersch?nenfeld befindet sich eine Orgel, die 1683 von Paul Prescher aus N?rdlingen. Als Besonderheit wurde bei der letzten Restaurierung 2019 die ursprüngliche Situation mit zwei Spielanlagen wieder hergestellt. W?hrend von der Vorderseite für die gro?e Kirchengemeinde zu spielen war, diente die rückw?rtige dem Gesang der Nonnen, die ihr Chorgebet auf der Empore verrichteten. Um die Bedingungen für die moderne Kirchenmusik zu optimieren, baute man auf der n?rdlichen Seitenempore ein zus?tzliches Instrument. Ein ?hnliches Konzept lag der Restaurierung der ?ltesten Kirchenorgel Süddeutschlands in Gabelbach zugrunde. Sie war 1609 von Marx Günzer für die Augsburger Barfü?erkirche gefertigt worden, kam aber 1756 nach Gabelbach, wo sie in den letzten Jahren ebenfalls eine Restaurierung erfuhr, bei der die historische Stimmtonh?he und Temperierung wieder eingerichtet wurden. Damit wegen der Aufgaben zum Gemeindegesang und bei Orchestermessen an des Günzer-Instruments keine Kompromisse eingegangen werden mussten, entschloss sich die Pfarrei zum Bau einer zweiten Orgel auf der unteren Empore. Der dritte Exkursionstag führte zu einem modernen Gro?instrument, das sich im historischen Geh?use der Klosterkirche Roggenburg befindet. Die gro?fl?chige ?u?ere Gestaltung zeigt, wozu der Orgelbau im 18. Jahrhundert f?hig war. An dem Instrument mit seinen fünf Manualen und 66 Regiestern kann man Kompositionen aus allen Epochen stilgerecht darstellen.
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