Hermann Kleinknecht: Stahlband, liegend auf drei Betonstu?tzen, 1998
?ber das Kunstwerk
Beschreibung
Die Plastik von Hermann Kleinknecht, die westlich des Physikgeb?udes Nord auf einem Rasenstu?ck neben dem Gehweg steht, nimmt die Nord-Su?d-Ausrichtung der Physikgeb?ude auf. Sie besteht aus einem 30 m langen quaderf?rmigen Hohlk?rper aus rostigem Stahlblech, der auf drei Betonsockeln aufliegt und der L?nge nach einen nach oben ge?ffneten Bogen beschreibt. Es scheint, als wu?rde das Stahlband mit einer Dicke von 15 cm und einer Tiefe von 1,10 m durch das eigene Gewicht nach unten gezogen werden und sich zwischen den ?u?eren Auflagepunkten, die etwa 20 m voneinander entfernt sind, durchbiegen. Die drei Sockel sind in gleichm??igen Abst?nden positioniert. Die zwei ?u?eren Betonstu?tzen entsprechen einer mittleren Augenh?he, w?hrend der mittlere Pfeiler leicht darunter bleibt. Durch seine extreme L?nge und die Position fordert das Kunstwerk auf, die Ma?e abzugehen. Beim Vorbeischreiten wird ein Wechselspiel von Drunter- und Draufsicht erzeugt. Wu?rde man den Bogen in Gedanken weiterfu?hren, erg?be sich ein Kreis von drei km Durchmesser. Das tonnenschwere Material wirkt leicht und gleichzeitig spannungsgeladen. Man wird an ein physikalisches Experiment erinnert, in dem Statik, Schwerkraft und Masse untersucht werden.
Vertiefende Betrachtung
Der Ku?nstler versucht, das an sich schwere Material in einen Zustand von Schwerelosigkeit zu versetzen. Auf der mittleren Stu?tze ruht das Hauptgewicht. Die beiden Au?enstu?tzen dienen der Statik und werden nur leicht beru?hrt, was der Plastik eine gewisse Leichtigkeit und Dynamik verleiht. Wie eine Schale f?ngt das Band den Luftraum auf. Die rostfarbene Oberfl?che steht im Kontrast zu den hellen Betonsockeln und der Fassadengestaltung des Geb?udes. Durch die symmetrische Anordnung und die reduzierte Formensprache strahlt das Werk Ruhe aus und wirkt meditativ. (Text: Maria Deiglmayr/ Quellen
Werkdaten
Stahl, Stahlbeton, 2,40 x 30,00 x 1,10 m
?
Lage
Westlich Institut fu?r Physik
?
?
Hermann Kleinknecht
(*1943 Bad Berneck/Oberfranken) war nach einer Glasmalerlehre und dem Studium der Bildhauerei und Malerei kurzzeitig als wissenschaftlicher Zeichner am Mu?nchner Institut fu?r Pal?ontologie t?tig. Seit Mitte der 1970er Jahre arbeitet Kleinknecht als freischaffender Ku?nstler in den Bereichen Bildhauerei, Malerei und Fotografie. Seit 2004 hat er sein Atelier in Berlin. Bei Arbeiten im ?ffentlichen Raum setzt er kubischen Bauk?rpern Objekte entgegen, die Bewegung und Dynamik imaginieren.