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DPM 2024

"De Processibus Matrimonialibus"

am 21. und 22. November 2024
an der Ludwig-Maximilians-Universit?t in München

Im Jahr 2024 fand?De Processibus Matrimonialibus?(DPM) am 21.?und 22. November in der ?Gro?en Aula“ der Ludwig-Maximilians-Universit?t München statt. Für die insgesamt ca. 130 Teilnehmenden gab es auch die M?glichkeit, online über ZOOM dabei zu sein, falls jemand nicht an die LMU nach München kommen konnte.

Nach der Begrü?ung des Auditoriums und einer kurzen Einführung in die Veranstaltung durch Dekan Prof. Dr. Dr. Elmar Güthoff folgte mit dem Vortrag von Prof. Dr. Andreas Gra?mann (Linz) der erste H?hepunkt. Er sprach zum Thema ?Recht und Pflicht der Eltern zur religi?sen Erziehung ihrer Kinder als Wirkung der Ehe nach c. 1136 CIC“. Dazu ging er zuerst auf das allgemeine Grundrecht der Gl?ubigen auf christliche Erziehung (vgl. Art. 1 und 2 Gravissimum Educationis, cc. 217, 226 § 2, 794 § 2, 1136 CIC) sowie auf den Erziehungsbegriff und das Erziehungsziel ein. Im Anschluss besch?ftigte er sich anhand verschiedener kodikarischer Normen mit den konkreten Rechten und Pflichten der Eltern in diesem Bereich.

Das zweite Referat dieses Vormittags, der von PD Dr. Karl-Heinz Selge moderiert wurde, hielt Prof. Dr. Luigi Sabbarese (Rom) über ?Innovations and challenges in the canonical matrimonial process“. Dabei befasste er sich zuerst mit der Reform des kanonischen Eheprozessrechts und deren wichtigsten Neuerungen, bevor er sich der dem eigentlichen Ehenichtigkeitsverfahren vorausgehenden Beratung und Einführung des Falles widmete. Als zentral stellte er dabei die Rolle des Di?zesanbischofs in diesen Verfahren und vor allem im processus brevior heraus und ging im Anschluss zudem auf den Grundsatz der N?he und auf die Ausübung der richterlichen Gewalt (potestas iudicialis), insbesondere im Zusammenhang mit Laienrichterinnen und Laienrichtern, ein.

Nach der Mittagspause er?ffnete Prof. Dr. Georg Bier (Freiburg) mit einem Vortrag über ?Pers?nliche Eigenschaften mit St?rpotenzial!? Probleme bei der Auslegung von c. 1098 CIC“ den Nachmittag. Er griff dazu einen konkreten Fall aus der Praxis auf, bei dessen Behandlung die I.?und II.?Instanz jeweils zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen waren, und pl?dierte dabei für eine weite Auslegung sowohl des Eigenschaftsbegriffs des c. 1098 CIC als auch des jeweiligen ?St?rpotenzials“.

An die von Prof.in Dr.in Sabine Konrad moderierte Diskussion schloss sich nach einer Kaffeepause das letzte Referat des ersten Tages über ?Article 14 of the MIDI Rules of Procedure. A new procedural paradigm?“ an, das Prof. Dr. Jo?o Pedro Serra Mendes Bizarro (Lissabon) dem Auditorium pr?sentierte. Dabei besch?ftigte er sich insbesondere mit einem m?glichen Missverst?ndnis des Art. 14 MIDI bzw. mit den dort herangezogenen ?sachlichen und pers?nlichen Umst?nden“, die die Durchführung eines processus brevior vor dem Di?zesanbischof nahelegen, und die nicht mit Tatsachenvermutungen verwechselt werden dürfen.

Im Anschluss an den Vortrag fand die Begutachtung eines Posters zum Thema ?konfessionsverschiedene Ehe“ für den DPM-Studierendenpreis statt. ?

Der Freitagvormittag – moderiert durch Dr.in Dr.in Andrea Michl – begann mit einem Referat von Prof. Dr. Jean Olivier Nke Ongono (München), der einige ?berlegungen zu ?Exclusio indissolubilitatis: Understanding, Numbers and which legislative-pastoral approach?“ anstellte. Auf der Basis von Art. 48 Gaudium et spes und der cc. 1055, 1056, 1057 und 1101 CIC sowie anhand der Rechtsprechung der R?mischen Rota zur Unaufl?slichkeit besch?ftigte er sich mit dem Mehrwert der Unaufl?slichkeit der Ehe im Kontext der heutigen Zeit sowie mit einem m?glichen pastoral–legislativen Ansatz.

Nach der Kaffeepause folgte das Referat von Dr. Marc Kalisch (Eichst?tt), der dem Publikum den Grundsatz ?Ne bis in idem“ in kirchlichen Missbrauchsverfahren nahebrachte, demgem?? niemand wegen derselben Tat mehrmals strafrechtlich verfolgt oder bestraft werden darf. Dazu ging er zuerst auf die historische Entwicklung des Grundsatzes und dessen Aufnahme in die kirchliche Rechtsordnung ein, analysierte im Anschluss die Rechtsnatur des Grundsatzes und zeigte zwei verschiedene Fallbeispiele zur Anwendung.

Den Abschluss der Tagung bildete die Verleihung des DPM-Studierendenpreises an Fr. Lioba Maria Kaluza (Augsburg) sowie die ?berreichung eines Zertifikats des Studiums DPM an den diesj?hrigen Absolventen Felix Mitterhuber (Augsburg) durch Dekan Prof. Dr. Dr. Elmar Güthoff, der nachfolgend die Schlussworte sprach.

Alle Referate werden in DPM?32 (2025) publiziert und k?nnen dort nachgelesen werden.

Bericht: Dr. Anna-Maria Bader

Gruppenfoto der Referenten, Moderatoren & Teammitglieder der Veranstaltung DPM 2024 ? Universit?t Augsburg

v.l.n.r.: Prof. Dr. Jo?o Pedro Serra Mendes Bizarro, Dr. Dr. Andrea Michl, Prof. Dr. Dr. Elmar Güthoff, Prof. Dr. Sabine Konrad, PD Dr. Karl-Heinz Selge, Prof. Dr. Georg Bier, Sarah Hermannskirchner, Prof. Dr. Andreas Gra?mann, Marike Jall, Dr. Marc Kalisch, Prof. Dr. Luigi Sabbarese, Dr. Anna-Maria Bader und Prof. Dr. Jean Olivier Nke Ongono

Foto: Offizial Peter F?rster

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