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Die jüdischen Viertel von Hebron

Beitrag von Sabrina Haske

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Hebron ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Hier ist sowohl die pal?stinensische als auch die israelische Geschichte miteinander verknüpft, gleichzeitig bildet die Stadt einen zunehmenden Krisenherd in dem fortw?hrenden Konflikt zwischen Pal?stinensern und Israelis. Sie liegt 30 km südlich von Jerusalem, womit es sich im Zentrum des jud?ischen Berglandes befindet und dem Gebiet des Westjordanlandes angeh?rt.

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Abb. 1: Die leeren Stra?en in Hebrons H-1 Zone.

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?berlieferung

Sowohl auf Arabisch als auch Hebr?isch, kann die Stadt mit?Freund?übersetzt werden (Al-Khalil, Chevron). ?Der Name Hebron wird in der biblischen ?berlieferung vor allem in Erz?hlungen über das K?nigtum beispielsweise K?nig Davids verwendet (Jos 10-12/ Sam 2). In Erz?hlungen au?erhalb von K?nig David findet man auch die Bezeichnung?Kirjat Arba?(Stadt der Vier). Diese verweist auf Adam, Abraham, Isaak und Jakob, welche nach biblischer ?berlieferung mit der Stadt verbunden sind.? Eine besondere Bedeutung bekommt Hebron sowohl für jüdische als auch muslimische Gl?ubige durch die in der Bibel hergestellte lokale Anbindung der Figur Abrahams an die Gegend von Hebron. (Gen 13,18/ Gen 18,1).? Abraham soll die H?hle des Patriarchen als Begr?bnisst?dte für seine Frau Sarah gekauft haben. Des Weiteren erh?lt Hebron eine wichtige Stellung in den Erz?hlungen um K?nig David. Hier wird die Stadt als von JHWH ausgezeichnete K?nigsstadt gekennzeichnet.

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Kurze Geschichte Hebrons

Im Jahre 638 fiel Hebron unter islamische Herrschaft. Diese dauerte bis zum Jahre 1100 an, bis Hebron von den Kreuzfahrern unter Gottfried von Boullion eingenommen wurde. Auf dem?Machpela?Gel?nde wurde in der Zeit der Kreuzfahrer ein Augustinerkloster errichtet. Hinzu kam sp?ter die Kirche St. Abraham. Mit dem Eintreffen der Kreuzfahrer kamen auch Geistliche nach Hebron, welche die Stadt zum?Bistum Hebron?erkl?rten. 1187 fiel die Stadt unter die Herrschaft Saladins, welcher diese zuvor zurückeroberte. Durch die spanische Inquisition und der damit verbundenen Vertreibung der jüdischen Bev?lkerung kam es 1492 zu gr??eren Ansiedlungen von jüdischen Gemeinden.

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Im 20. Jahrhundert wurde Hebron zum Krisenherd im israelisch-pal?stinensischen Konflikt. Ab 1917 geh?rte Hebron zum pal?stinischen Mandatsgebiet, nach vorausgegangenen Verhandlungen um die Frage der Gründung eines jüdischen Staates. 1929 kam es zum Massaker von Hebron, bei dem 67 jüdische Bewohner get?tet wurden. Nach weiteren Ausschreitungen wurde die jüdische Bev?lkerung 1936 von den Briten evakuiert. Im Unabh?ngigkeitskrieg 1948/49 wurde der neugegründete Staat Israel von den umliegenden Staaten ?gypten, Syrien, Libanon, Transjordanien und dem Irak angegriffen. Der Krieg endete mit einem Sieg Israels. Das Gebiet des Westjordanlandes fiel jedoch Transjordanien zu. Dieses wurde erst im Sechs-Tage Krieg 1967 von Israel zurückerobert. Danach kehrten1968 erstmals jüdische Bewohner zurück nach Hebron. Jedoch ist Hebron seitdem von vielen Zwischenf?llen gepr?gt. Mit dem Hebron-Abkommen von 1997 wurde die Stadt in die Zonen H1 (pal?stinensisch) und H2 (israelisch) unterteilt.

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Jüdische Siedler in Hebron? ???

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Abb.?2:? Stra?enzug in Hebron.

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Die Stadt ist seit vielen Jahren ein Konfliktherd zwischen jüdischen und pal?stinensischen Bewohnern. Nach der Evakuierung jüdischer Bewohner 1936, kamen diese erst 1968 mit der Besetzung Hebrons durch das israelische Milit?r wieder zunehmend in die Stadt. Eine jüdische Gruppe, welche sich als Schweizer Touristen ausgaben, folgten dem Aufruf des Rabbi Moshe Levinger und besetzte das Park Hotel um das Pessach Fest zu feiern. Da sie das Hotel nicht verlassen wollten, forderte der damalige Verteidigungsminister Moshe Dayan sie zum Verlassen der Stadt auf. Jedoch erlaubte er der Gruppe, den Umzug in eine nahe gelegene Milit?rbasis. Mit der Erlaubnis der Regierung wurde dort 1970 die jüdische Siedlung?Kiryat Arba?gegründet, welche bis heute eine Bev?lkerung von 6.000 Bewohnern vorweisen kann. 1980 verkündete die Regierung die Wiederbelebung der jüdischen Gemeinschaft im Zentrum Hebrons. Die wachsende israelische Bev?lkerung wurde jedoch von zunehmender Feindseligkeit begleitet. 1982 wurde die Siedlung?Givat Haharsina?gegründet. Dies war jedoch nur durch die Vertreibung der dort ans?ssigen Pal?stinenser m?glich, was bis heute zu gewaltt?tigen Ausschreitungen führt. 1984 überarbeitet der Bürgermeister Zamir Shamesh, welcher von der israelischen Regierung eingesetzt wurde, die Stadtgrenzen Hebrons, um eine Ausbreitung der Siedlung?Kiryat Arba?zu erm?glichen. Im Anschluss daran wurden weitere jüdische Siedlungen erbaut, beispielsweise?Beit Hagai. Die Errichtung der Siedlung?Avraham Avinu?im Herzen der Stadt Hebrons, bildete die endgültige Rückkehr von jüdischen Bewohnern in die Stadt.

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Heute ist Hebron von insgesamt 27 jüdischen Siedlungen umgeben. Jedoch ist das Zusammenleben von pal?stinensischen und israelischen Bewohnern durch st?ndige Ausschreitungen gepr?gt.

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Zone H1 und H2????

Mit dem Hebron Abkommen von 1997 wurde die Stadt in zwei Zonen unterteilt. In der Zone H1 lebt die pal?stinensische Bev?lkerung, in der Zone H2 die Israelische.

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Abb. 3: Mutter mit ihrem Sohn an einem Checkpoint in Hebron.

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In Zone H1 leben ca. 140.000 Araber. Aufgrund von zunehmenden Gewaltausschreitungen, im Zuge der zweiten Intifada, wurden hier ?berwachungstürme sowie Z?une und Mauern errichtet. Das Gebiet der Zone H1 steht nach dem Oslo II Abkommen unter der Aufsicht der pal?stinensischen Autonomiebeh?rde. Der Zutritt für jüdische Bewohner ist daher untersagt.

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In der Zone H2 leben sowohl Pal?stinenser als auch Israelis. Jedoch ist die Bewegungsfreiheit der pal?stinensischen Bewohner eingeschr?nkt. Sie dürfen Stra?en wie die Al-Schuhada Stra?e oder die Haupt Durchgangsstra?e nicht betreten, was zu vielen Gesch?ftsschlie?ungen führte.

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Die Teilung der Stadt in zwei Zonen war zun?chst als Zwischenl?sung gedacht. Im Interimsabkommen zwischen Israel und der Pal?stinensischen Nationalbeh?rde (PNA), sollten pal?stinensische St?dte in den besetzten Gebieten unter die Kontrolle der PNA fallen. Im Hebron Protokoll wurde dabei die Teilung der Stadt in zwei Zonen geregelt. Die Zone H1 viel unter pal?stinensische Verwaltung, die Zone H2 unter israelische. Jedoch brachte das Abkommen nicht die erhoffte Besserung der Konfliktsituation in Hebron. Problematisch hierbei ist vor allem, dass bedeutende religi?se St?tten wie das Patriarchen Grab oder die Abraham-Moschee in die Zone H2 fallen. Zur Einhaltung des Hebron Abkommens, wurde eine internationale Beobachtungskommission geschaffen. Die?Temporary International Presence in Hebron (TIPH), soll beide Konfliktparteien überwachen und über Fehlverhalten beider Seiten berichten.

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Literatur

  • Grossmann, David: Hebron, in: EMW (Evangelisches Missionswerk in Deutschland) Sehnsucht nach Frieden. Initiativen für Verst?ndigung und Zusammenarbeit in Israel und Pal?stina, Hamburg 2006, S. 123-131.
  • Hebron Solidarity Committee (Hrsg. Organ): Apartheid in Hebron. The True Face of Oslo, Jerusalem 1995.
  • Jericke, Detlef: Hebron, in: Bauks, Michaela/ Koenen, Klaus/ Alkier, Stefan (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006, S. 1-3.
  • Johannsen, Margret (Hrsg.): Der Nahostkonflikt, Wiesbaden 2017.
  • Katz, Yossi: Between Jerusalem and Hebron. Jewish Settlement in the Pre-State Period, Ramat-Gan 1992.

Abbildungen

  • Abb. 1–3: ? Sabrina Haske, 2018.

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