Die visuelle Darstellung von Glaubensfiguren wie etwa Jesus Christus gilt in weiten Teilen der Theologie als theologisch nachrangig – entscheidend sei allein das ?Innere“ und ?Heilige“. Doch gerade aus rassismuskritischer Perspektive zeigt sich, dass Repr?sentationen nie neutral sind: Sie spiegeln gesellschaftliche Machtverh?ltnisse wider und pr?gen nachhaltig Selbst- und Fremdbilder. Diese Dissertation untersucht, inwiefern bildliche Darstellungen von Glaubensfiguren die religi?se Identit?tsentwicklung Schwarzer Jugendlicher beeinflussen k?nnen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass Jesus in Lehrwerken und Bildtraditionen überwiegend als wei?er europ?ischer Mann erscheint – eine Darstellung, die h?ufig mit positiven Konnotationen verknüpft ist, w?hrend nicht-wei?e Bildtypen marginalisiert oder problembehaftet erscheinen. Ziel der Arbeit ist es, erstmals für den deutschsprachigen Raum systematisch zu erfassen, wie Schwarze Schüler*innen diese Repr?sentationen wahrnehmen und welche Auswirkungen sie auf deren Zugang zum Glauben und zur religi?sen Bildung haben. Die Arbeit verortet sich dabei im Kontext einer rassismuskritischen Religionsp?dagogik, die sowohl strukturelle Dimensionen von Rassismus als auch epistemische Ungleichheiten berücksichtigt. Methodisch geplant sind leitfadengestützte Interviews mit Schwarzen Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren, die mehrheitlich evangelischen Religionsunterricht in Deutschland besucht haben. Ziel ist es, subjektive Deutungsmuster zu rekonstruieren. Das Dissertationsprojekt versteht sich als Beitrag zur rassismuskritischen Weiterentwicklung religionsp?dagogischer Praxis und zielt darauf, marginalisierte Perspektiven innerhalb religi?ser Bildungsprozesse sichtbar zu machen. Damit m?chte sie einen Impuls setzen, die Relevanz von Repr?sentation und religi?ser ?sthetik im Rahmen einer diskriminierungssensiblen Bildung st?rker zu berücksichtigen.

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• Rassismuskritische Religionsp?dagogik
• Diversit?tssensible Bildung
• Empowerment in Bildungsprozessen