Prof. Dr. Dietmar Sü? zeigt im letzten Vortrag der Historischen Ringvorlesung im Wintersemester 22/23, wie die Zeitenwende historisch verstanden wurde und wie heute mit diesem Konzept umgegangen wird.

Zeitenwenden in der Geschichte

Der Begriff ?Zeitenwende‘ hat derzeit Hochkonjunktur. Mit dem russischen ?berfall auf die Ukraine sind lange geglaubte Sicherheiten in Europa verloren gegangen: ?Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor“ (Olaf Scholz). Dahinter steht die ?berzeugung, dass sich bestimmte Parameter fundamental ge?ndert haben, so dass sich eine neue Deutung nahelegt und alte Muster abl?st. Solche Einsch?tzungen – hier unmittelbar nach einem einschneidenden Ereignis formuliert – k?nnen aber auch aus einer l?ngeren Retrospektive heraus getroffen werden, k?nnen sich in der Bedeutungszuschreibung ver?ndern oder sich auch auf einen l?nger anhaltenden Transformationsprozess beziehen. Die Idee der ?Zeitenwende‘ verbindet auf unterschiedliche Weise unsere Vorstellungen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie verweist in der historischen Rückschau darauf, was Menschen als ?Zeitenwende‘ oder Z?suren empfanden. Unsere Vorlesungsreihe beleuchtet anhand ausgew?hlter Beispiele von der Antike bis zur Gegenwart verschiedene historische Konstellationen und versucht, wesentliche Faktoren für Zeitenwenden und die Perspektiven der Akteure bzw. sp?terer Rezipienten zu analysieren. Sie l?dt dazu ein, über entsprechende Wertungen, aber auch deren Zustandekommen nachzudenken.

Die Vortr?ge finden jeweils mittwochs um 18.15 Uhr statt, voraussichtlich in HS II im H?rsaalzentrum (Geb?ude C). Bitte informieren Sie sich aber jeweils vor den Vortr?gen auf unserer Website.